Zweiter Abschnitt.
Geschichte des Elsalses von seiner Vereinigung mit Deutschland bis zur Lesitzergreifung durch Frankreich.
(925—1648.)
Bischof Werner von Straßburg.
Unter Heinrichs Nachfolgern, Otto I., Otto Ii., Otto Iii. und Heinrich Ii. fand das Kaisertum an den Bischöfen von Straßburg eine feste Stütze. Deshalb mehrte Otto I. die Macht dieser treuen Diener des Kaiserhauses nach Kräften, um in ihnen ein Gegengewicht zu der anmaßenden Stellung der Herzoge und Grafen zu haben. Sie erhielten das Münzrecht, ferner die Gerichtsbarkeit und hatten keinen andern Herrn anzuerkennen, als den Kaiser. Unter ihnen ragt hoch hervor der kriegerische Werner. Er und sein Bruder Ratbod gelten als die Begründer des habs-bnrgischen Stammes. Ans einer altrömischen, edlen und hochangesehenen Familie kamen einst zwei Brüder nach Deutschland gewandert und ließen sich in Straßburg nieder. Der eine wurde hier zum Bischof gewählt, der andere zog, versehen mit vielem Gelde, südlich nach dem Aargau, um sich eine stattliche Burg zu bauen. Aber statt ans Werk zu gehen, benutzte er einen großen Teil des Geldes dazn, daß er fröhliche Feste gab und sich damit zahlreiche Bundesgenossen und Freunde erwarb. Einst entfloh ihm beim Jagen sein Habicht auf einen hohen Felsen; er stieg hinauf, um ihn zu holen. Oben angelangt, sah er ein prächtiges Land vor sich liegen — Wiesen mit frischem Grün, eingerahmt durch schattige Wälder, blitzende Bäche, welche die Felder fruchtbar machten. Hier oben baute er eine kleine Burg und nannte sie Habichtsbnrg (Habchsburg, Habsburg). Als der Bau vollendet war, berief er seinen Bruder, damit er ihn einweihe. Er kam, war aber ärgerlich beim Anblick der unansehnlichen Burg, da er des vielen Geldes gedachte, welches er Ratbod gegeben hatte. Während der Nacht aber kamen viele stattliche Herren mit ihren Frauen, Töchtern und zahlreichem Gesolge und schlugen ihre Zelte um die Burg herum auf. Als Werner am Morgen vom
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Extrahierte Personennamen: Werner_von_Straßburg Heinrichs Heinrichs Otto_I. Otto_I. Otto Otto Heinrich_Ii Heinrich Otto_I. Werner Werner
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Frankreich Straßburg Deutschland Straßburg Habchsburg Habsburg
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reichen Flüssen und Bächen, die in den Vogesen ihre
Quellen haben, bewässert.
Die hügelige Region befindet sich zum Teil am
Fuße der Vogesen, zum Teil über Lothriugen aus-
gebreitet, wo sie mit einer Reihe von Hügeln und
Thälchen eine fruchtbare Hochebene bildet. Auf der
Mittagseite sind die Vorhügel der Vogesen überall,
wo es der Boden gestattet, mit Reben geschmückt.
Die bergige Region endlich, bestehend aus dem
elsässischen Jura, einem Teile des Schweizer Jura
und den Vogesen, nimmt den südlichen und den West-
lichen Teil des Landes ein.
Die höchsten Gipfel der Vogesen sind nicht mit
Wald, sondern mit grünen Matten bekleidet, deren
würzige Kräuter dem Vieh zahlreicher Melkereieu
zur Nahrung dienen. Hier besonders, auf deu nach
Norden gerichteten Abhängen, bleibt der Wmterschnee
oft bis tief in den Sommer liegen. Die Gipfel und
Abhänge der übrigen Berge sind mit schönen, üppigen
Waldungen bedeckt.
Ihrer geologischen Beschaffenheit nach zerfallen die
Vogesen in die kristallinischen Südvogesen,
zum größten Teil aus Granit oder Gneis bestehend,
und die nördlichen Sandsteinvoges en.
Während bei letzteren der kristallinische Kern voll-
ständig von mächtigen Sandsteinschichten bedeckt ist,
finden wir im Süden in mächtigen Massen das
kristallinische Gebirge zu Tage treten. Nur an ein-
zelnen Stellen finden wir. auch hier noch Schicht-
gesteine (Sedimentgesteine), in größerer Ausdehnuug
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Elsaß ein. Sie wird an vielen Orten durch frucht-
bare Hügel und Weinberge nnterbrochen.
Oberhalb Colmar, südlich von Sennheim befindet
sich eine weite Ebene von ungefähr 1009 Hektar, das
Ochsenfeld genannt, welche teilweise nnangebaut
ist. In nenester Zeit hat man es nicht an zahlreichen
Versuchen mangeln lassen, diese Ebene nrbar und
fruchtbar zu machen.
' In dem Ried (Schilfboden), das heißt in dem
feuchten, zum Teil moosigen Landstriche zwischen der
Jll und dem Rheine, hat man durchgehend einen
grobkiesigen Boden, den manchmal eine Schicht von
schwerem, sprödem Letten, oft nnr eine dünne Krnste
von Dammerde deckt. Da wo der Kies hoch an die
Oberfläche hervorragt, ist der Boden nicht frucht-
bar, und die Vegetation leidet daselbst in trockenen
Jahren.
§ 8.
Die Gebirge.
Die Gebirge des Landes sind die Vogesen und die
Ausläufer des Jura.
Der Jura (Leberberg) nimmt seinen Anfang
mit dem Mont du Chat in Savoyen, streicht erst
nördlich, dann nordöstlich, zuletzt östlich. Er bildet
die Grenze zwischen der Schweiz und Frankreich.
Im Aargau wird die Hauptmasse durch die Aar-
durchbrochen, schiebt aber ans dem rechten Aarufer
noch den Kästenberg und die Lägern als Ausläufer
in das Hügelland. Die Ansdehnung des Schweizer
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Extrahierte Ortsnamen: Sennheim Ried Rheine Leberberg Savoyen Frankreich Kästenberg
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Beim Eingang des Weilerthales, auf dem Berge,
welcher über Scherweiler hervorragt, erblickt man die
Trümmer der beiden Schlösser Ramstein und Orten-
berg. Auf den Hügeln umher ist reicher Weinwuchs.
10. Das Andlauer Thal, von der A n d l a n
bewässert. Eine Straße führt durch dasselbe in den
Hochwald, eine von Fremden viel besuchte Sommer-
frische.
Die Stadt Straßburg besitzt hier einen prächtigen
Wald von 870 Hektar.
Die A n d l a u , die ihre Quelle am Hochfeld hat,
fließt bei Audlau und Zellweiler vorbei und wirst
sich unterhalb vou Fegersheim in die Jll. Unterwegs
.nimmt sie die Kirn eck aus, welche a ls dem Barrer
Thal kommt.
11. Das Barrer Thal, aus der Westseite vou
Barr, wird.von dem soeben erwähnten Bache Kirneck,
dessen Quelle am Forsthans Welschbruch ist, durch-
schnitten.
Zwischen dein Barrer und dem Andlauer Thal
erheben sich die zerfallenen Bergschlösser Hoh-Andlau
und Spesburg; auf der nördliche» Seite des Barrer
Thales ragt die Ruine des Landsberger Schlosses
empor. In der Nähe liegt das Dorf Heiligenstein
mit seinen berühmten Weinbergen.
12. Das Klingenthal, hinter Oberehnheim.
Die E h n, die am Forsthaus Sutt unweit des
Hochfeldes entspringt, durchschneidet das Klingenthal, ■
bewässert Oberehnheim, Niederehnheim und ergießt
sich unterhalb Geispolsheim in die Jll. Bon Nieder-
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1. Das Heidenbad, bei Wildenstein im St. Ama-
rinthal, im Ober-Elsaß.
2. Der Lauchensprnng, im Hintergründe des
Lanchthales.
3. Der Serva-Wasserfall bei Natzweiler (Rothau).
4. Der N i d e ck e r Wasserfall, irt einer Verzwei-
gung des Breuschthales, eine Stunde hinter Oberhaslach.
Der Wasserfall bei Hohwald, der Urmatter Wasser-
fall^.bei Urmatt im Brenfchthal sowie die Cascade
de la Crache am Donon sind von geringer Bedeutung
§ 11-
Die Wildungen.
Fast durchgängig sind die Vogesen mit schönen
Waldungen bedeckt. Der Hochwald besteht im Ober-
Elsaß meist aus Tannen und aus Buchen, während
letztere im Unter-Elsaß vorwiegen. Anßerdem findet
sich noch ständiger Niederwald, bestehend aus Edel-
kastanien, deren Holz mit Vorliebe zu Rebvfähleu
benutzt.wird, und Eichen, deren Rinde den zahl-
reichen Gerbereien der Gebirgsstüdte dient. -Auch iu
der Rheinebene sowie in Lothringen finden sich zahl-
reich zusammenhängende Waldungen, von denen als
die hervorragendsten genannt sein mögen:
Die Hardt und der Kastelwald, im Ober-
Elsaß, vou Kembs bis Neubreisach. Der Nonnen-
brnch- und Ochsenfeld-Wald, zwischen Senn-
heim, Wittolsheim, Lutterbach und Pulversheim,
6000 Hektar. Der Thurwald, zwischen Bollweiler,
Rufach, Herlisheim, H.-Kreuz und Meienheim. Der
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
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Oberbetschdors (1100 Einw.), hat zahlreiche
Steingutfabriken.
Hatten (1650 Einw.), an der nordwestlichen
Grenze des Hagenauer Forstes, ist ein gewerbreicher
Flecken, der eine Färberei, Ziegelbrenuereien und
Mühlen enthält.
Surburg (1220 Einw.), mit alter Kirche.
5. Wörth (1000 Einw.), wird von der Sauer
'durchflössen. Man findet daselbst eine Baumwoll-
spinnerei, Bierbrauereien, Gerbereien und Mühlen.
Die Lage von Wörth ist sehr angenehm, in einein
weiten Thale, in welchem Aecker, Wiesen, Wein-
gelände und Waldungen abwechselnd prangen. End-
station der Eisenbahnlinie Walbnrg-Wörth.
An der östlichen Grenze des Kantons liegt das
Petroleumbergwerk Pechelbron n, welches zu der
Gemeinde Lampertsloch (470 Einw.) gehört und
reiche Eropech- und Erdölquellen enthält.
B i b l i s h e i in (220 Einw.), hat Erdölquellen und
eine Baumwollspinnerei.
Frösch weiler (480 Einw.), mit der schönen
neuerbauten Friedenskirche.
Viii. Der Kreis Zaber n.
86,000 Einwohner, 1004 □ km.
1. grtbcrn* oder Elsaß-Zabern (7300 Einw.), an
der Straße und den Eisenbahnlinien Straßburg-
Dentsch-Avrieourt (Paris), Zabern-Schlettstadt und
Zabern-Hagenau und dem Rhein-Marne-Kaual, war
schon znr Römerzeit eine feste Stadt. Vom 16. Jahr-
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Extrahierte Personennamen: 88
Oberbetschdors
Extrahierte Ortsnamen: Surburg Petroleumbergwerk_Pechelbron Paris Zabern-Schlettstadt Rhein-Marne-Kaual
Erste Periode.
von dem ersten Austreten der Deutschen bis jnr Stiftung des Kaiserreichs deutscher Nation.
(113 v. Chr. 800 [814] n. Chr.
A. Die Urzeit. (Iib v. Chr. 375 n. Chr.)
1. Land und Volk.
a. Grenzen und Wohnsitze. In den Zeiten, in welchen unser deutsches Volk zuerst in das Licht der Geschichte tritt, d. h. etwa um Christi Geburt, bewohnte es das Land, welches im Norden durch die Ost-und Nordsee, im Westen durch den Rhein, im Sden durch ein nrdlich von der Donau vom Oberrhein bis zu den Karpaten fort-laufendes Waldgebirge (silva Hercynia) begrenzt wird. Die Ost-grenze lt sich nicht mit Bestimmtheit augeben, doch scheinen rein deutsche Stmme die Gegenden bis zur Weichsel iune gehabt zu haben, während auch jenseits dieses Flusses Deutsche mit Slaven vermischt wohnten. Das Nachbarvolk im Westen und Sden waren die Kelten, in die sich aber bereits einzelne deutsche Völker hineingedrngt hatten. Die Deutschen sahen sich als Eingeborne an, und keine geschichtliche Thatsache ver-breitet Licht darber, wie sie in diese Gegenden gekommen. Nur an der Hand der Sprachforschung hat man gefunden, da im fernen Asien, vielleicht am obern Indus oder Kaukasus, ein groes Volk bestanden hat, von welchem die Inder und Perser nach dem Sden und Sdosten, die griechisch-italische Nation in das sdliche, die Kelten, Germanen und Slaven endlich in das mittlere und nrdliche Europa eingewandert sind. Daher sind alle diese genannten Völker unter einander verwandt und führen den gemeinschaftlichen Namen der Jndogermanen (Jndoeuroper) oder Arier.
Das Land, dessen Grenzen eben angegeben sind, war nach rmi-schen Berichten und Begriffen kalt und rauh, nebelig und regnerisch, mit kurzem Frhjahr und Sommer. Groe Urwlder bedeckten in selten unterbrochenem Zuge den grten Teil des Bodens; dazwischen lagen saftige Wiesen und hier und da fruchtbares Ackerland; die Flsse durchstrmten wasserreich und noch nicht eingedmmt das Land; weite Strecken waren mit Sumpf und Moor bedeckt. Einzeln lagen die Wohnungen, selten zu Drfern vereint und auch dann nicht
Deutsche Geschichte. 1
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Extrahierte Ortsnamen: Christi Ost-und_Nordsee Rhein Donau Karpaten Asien Kaukasus Europa
24 § 7. Der Jura und der Sundgau, - § 8. Die Rheinebene,
Südlich von der Südkette fließt, teilweise die Reichsgrenze bildend, der
Lützelbach.
Der ganze Jnra ist grün, grün der Wald, grün die Matten, ein weniger
großartiges, als liebliches Bild. Die reichlichen Niederschläge sinken in die Klüfte
des Kalkes ein, so daß die Pflanzendecke an Feuchtigkeit keinen Mangel hat, wenn
auch besonders die Larg wenig fließendes Wasser auszuweisen hat.
2. Das Hügelland des Sundgaues reicht bis in die Nähe von Mül-
hausen, es ist nach Norden zu geueigt, wenig hoch und bildet trotzdem im Westen,
in der Burgundischen Pforte oder der Senke von Belsort die Wasserscheide zwi-
schen Rhein und Rhone. Die Eisenbahn Mülhansen-Belfort sowie der Rhein-
Rhonekanal überschreiten sie.
Der mitteltertiäre Untergrund des Sundgaues enthält zwischen Mülhausen,
Altkirch, Sierenz und dem Rhein meist hellgraue, dichte Süßwasserkalke, die
besonders schön in Brunnstatt bei Mülhausen zutage treten und in zahlreichen
Steinbrüchen abgebaut werden. Im Rebberg bei Mülhausen sind die Bänke über
60 m mächtig.
Überlagert wird dieser Kalk im südlichen Teile des Sundgaues bis Altkirch
hin durch altdiluviale (S. 15] grobe Gerölle alpinen Ursprungs, wie man sie auch
in der Nordschweiz kennt. Diese ältesten Rheinschotter lassen sich über die Bur-
gundische Pforte hin bis ins Tal des Donbs nachweisen. In altdiluvialer
Zeit floß also der Rhein über die Belforter Senke nach Westen ins Tal
des Doubs. Die jetzige Rheinebene lag eben damals noch sehr hoch.
Die Rheinschotter im Süden und der Kalk nördlich von Altkirch werden wei-
ter von Lehm und Löß überlagert. Löß ist eine graugelbe, tonige, lockere,
zerreibliche Masse, aus feinen Qnarzfplitterchen, Kalkstaub und sehr kleinen Glim-
merblättchen bestehend. Der Löß nimmt Wasser auf, hält es aber uur einige Zeit
fest, feine Entstehungsweise ist noch nicht genügend festgestellt. Lehm unterscheidet
sich vom Löß durch den Mangel an Kalk, er braust also mit Säuren nicht auf.
§ 8. Z)ie Mheinevene.
Das vom Rhein dnrchfloffene Tiefland von Basel bis Bingen nennt man das
oberrheinische. In unser Bereich fällt nur der Teil, welcher zwischen der Süd-
grenze des Landes und der Lauter im Norden gelegen ist und bis an den Rhein
heranreicht, er hat eine Länge von 166 km. Die eigentliche Tiefebene beginnt im
Süden erst am Fuße der Sundgauer Hügel, von dort ab nimmt sie an Breite zu,
in der Gegend von Straßburg erreicht sie den Betrag von 19 km. Die Rhein-
ebene senkt sich von Norden nach Süden, am Rhein selbst etwa um 124 m.
Wir sahen, daß die oberrheinische Tiefebene dadurch entstanden ist, daß zwi-
schen zwei stehengebliebenen Rändern, bei uns Vogesen und Schwarzwald, das
Mittelstück nach und nach einsank und dabei in einzelne Schollen zerbrach. Diese
wieder gegen sich vertikal, treppenartig verschobenen Schollen bilden die Vorhügel,
sie bilden auch den Untergrund der Rheinebene. Während aber die Randgebirge
hauptsächlich durch Erosion ihre äußere Gestalt erhielten, waren bei der Rhein-
ebene noch die mannigfachen Niederschläge von Bedeutung, die sich in den ent-
standenen Niederungen bildeten.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
42
§ 13. Bewohner.
§ 13. Wewohner.
Wohnplätze und Volksdichtigkeit. Elsaß-Lothringen enthält 1705 Ge-
meinden. Unter diesen sind 12, welche 10000 Einwohner und darüber haben,
nämlich Straßburg, Mülhausen, Metz, Colmar, Hagenau, Saargemünd, Geb-
Weiler, Markirch, Schiltigheim, Moutiguy bei Metz, Diedeuhofeu, Hayiugen.
Elsaß-Lothringen zählt 1814600 Einwohner, darunter etwa 81100 Per-
sonen aktiven Militärstandes. Es kommen also durchschnittlich 125 Bewohner
auf 1 qkm, aber während in dem industriereichen Kreise Mülhausen 285 Ein-
wohner auf 1 qkm wohnen, finden wir in dem Kreise Chäteau-Salius nur 45 Ein-
wohner auf demselben Räume. Die oberelsässischen Kreise sind überhaupt am stärk-
steu bevölkert, die lothringischen am schwächsten.
Sprache. Von der gesamten Bevölkerung Elsaß-Lothringens haben bei der
Volkszählung im Jahre 1905 als Muttersprache angegeben
deutsch: 1575100 Personen oder 86,8 %
französisch: 200220 „ „ 11 %
deutsch und französisch: 5 360 „ „ 0,32 ^
italienisch: 29 600 „ „ 1,63^
Rechnet man die Militärpersonen ab, so werden die gegebenen Zahlen nur
sehr wenig geändert.
Die französische Muttersprache ist vor allem iu dem Streifen an der West-
grenze des Landes verbreitet, allerdings dringt sie iu Lothringen anch gegen das
Innere des Bezirkes mit einem oft erheblichen Anteil der Bevölkerung vor.
Die italienische Muttersprache, die hauptsächlich in Lothringen, viel weniger
im Elsaß vertreten ist, ist auf die bedeutende Einwanderung von Italienern in
unser Land zurückzuführen; zahlreiche italienische Familien haben sich bei uns
dauernd niedergelassen, 4 italienische Geistliche widmen sich in Lothringen aus-
schließlich der Seelsorge uuter ihren Landsleuten. —
Die wiederholten Einfälle der germanischen Alemannen seit der Mitte
des dritten, besonders seit Anfang des 5. Jahrhunderts, haben dem Elsaß nörd-
lich bis hin zum Hagenauer Walde eine alemannische Bevölkerung gebracht. Wir
finden in diesem Gebiete lauter deutsche Ortsnamen, besonders auf — heim aus-
gehend. Die ursprüngliche, keltische Bevölkerung wurde vertrieben und flüchtete
an den Rand und in die Täler der Vogesen. Diese Kelten waren in Gallien wie
im Elsaß, besonders in den Städten romanisiert, die häufigen Ortsnamen auf
— weiler (lat. villare) am Rande des Gebirges bis zum Hagenauer Walde und
in den Tälern weisen ans Keltoromanen. Kelten sind es, deren Überreste so häufig
iu den Grabhügeln längs der alten Keltenwege gefunden werden, in der fran-
zösischen Auvergue haben sich die Kelten am reinsten erhalten. Die häufigen Orts-
namen auf —ingen im Süden des Landes deuten übrigens anf eine alemannische
Besiedeluug vou der Schweiz her.
Anders ging die Germanisierung Lothringens und des nördlichen Elsaß vor
sich. Als die germanischen Franken im 5. Jahrhundert hier eindrangen,
fanden sie das Trierer Gebiet und den nordöstlichen Teil des Metzer Landes von
den Hunnen verheert vor und besiedelten es. Dort finden sich sehr häufig die
Ortsnamen auf ■—ingen. In den anderen Gebieten verliehen die fränkifchen
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken]]
TM Hauptwörter (200): [T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.]]