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1. Elsässische Geschichtsbilder - S. 17

1884 - Straßburg : Bull
Zweiter Abschnitt. Geschichte des Elsalses von seiner Vereinigung mit Deutschland bis zur Lesitzergreifung durch Frankreich. (925—1648.) Bischof Werner von Straßburg. Unter Heinrichs Nachfolgern, Otto I., Otto Ii., Otto Iii. und Heinrich Ii. fand das Kaisertum an den Bischöfen von Straßburg eine feste Stütze. Deshalb mehrte Otto I. die Macht dieser treuen Diener des Kaiserhauses nach Kräften, um in ihnen ein Gegengewicht zu der anmaßenden Stellung der Herzoge und Grafen zu haben. Sie erhielten das Münzrecht, ferner die Gerichtsbarkeit und hatten keinen andern Herrn anzuerkennen, als den Kaiser. Unter ihnen ragt hoch hervor der kriegerische Werner. Er und sein Bruder Ratbod gelten als die Begründer des habs-bnrgischen Stammes. Ans einer altrömischen, edlen und hochangesehenen Familie kamen einst zwei Brüder nach Deutschland gewandert und ließen sich in Straßburg nieder. Der eine wurde hier zum Bischof gewählt, der andere zog, versehen mit vielem Gelde, südlich nach dem Aargau, um sich eine stattliche Burg zu bauen. Aber statt ans Werk zu gehen, benutzte er einen großen Teil des Geldes dazn, daß er fröhliche Feste gab und sich damit zahlreiche Bundesgenossen und Freunde erwarb. Einst entfloh ihm beim Jagen sein Habicht auf einen hohen Felsen; er stieg hinauf, um ihn zu holen. Oben angelangt, sah er ein prächtiges Land vor sich liegen — Wiesen mit frischem Grün, eingerahmt durch schattige Wälder, blitzende Bäche, welche die Felder fruchtbar machten. Hier oben baute er eine kleine Burg und nannte sie Habichtsbnrg (Habchsburg, Habsburg). Als der Bau vollendet war, berief er seinen Bruder, damit er ihn einweihe. Er kam, war aber ärgerlich beim Anblick der unansehnlichen Burg, da er des vielen Geldes gedachte, welches er Ratbod gegeben hatte. Während der Nacht aber kamen viele stattliche Herren mit ihren Frauen, Töchtern und zahlreichem Gesolge und schlugen ihre Zelte um die Burg herum auf. Als Werner am Morgen vom

2. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 9

1895 - Straßburg : Heitz
9 reichen Flüssen und Bächen, die in den Vogesen ihre Quellen haben, bewässert. Die hügelige Region befindet sich zum Teil am Fuße der Vogesen, zum Teil über Lothriugen aus- gebreitet, wo sie mit einer Reihe von Hügeln und Thälchen eine fruchtbare Hochebene bildet. Auf der Mittagseite sind die Vorhügel der Vogesen überall, wo es der Boden gestattet, mit Reben geschmückt. Die bergige Region endlich, bestehend aus dem elsässischen Jura, einem Teile des Schweizer Jura und den Vogesen, nimmt den südlichen und den West- lichen Teil des Landes ein. Die höchsten Gipfel der Vogesen sind nicht mit Wald, sondern mit grünen Matten bekleidet, deren würzige Kräuter dem Vieh zahlreicher Melkereieu zur Nahrung dienen. Hier besonders, auf deu nach Norden gerichteten Abhängen, bleibt der Wmterschnee oft bis tief in den Sommer liegen. Die Gipfel und Abhänge der übrigen Berge sind mit schönen, üppigen Waldungen bedeckt. Ihrer geologischen Beschaffenheit nach zerfallen die Vogesen in die kristallinischen Südvogesen, zum größten Teil aus Granit oder Gneis bestehend, und die nördlichen Sandsteinvoges en. Während bei letzteren der kristallinische Kern voll- ständig von mächtigen Sandsteinschichten bedeckt ist, finden wir im Süden in mächtigen Massen das kristallinische Gebirge zu Tage treten. Nur an ein- zelnen Stellen finden wir. auch hier noch Schicht- gesteine (Sedimentgesteine), in größerer Ausdehnuug

3. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 14

1895 - Straßburg : Heitz
14 Elsaß ein. Sie wird an vielen Orten durch frucht- bare Hügel und Weinberge nnterbrochen. Oberhalb Colmar, südlich von Sennheim befindet sich eine weite Ebene von ungefähr 1009 Hektar, das Ochsenfeld genannt, welche teilweise nnangebaut ist. In nenester Zeit hat man es nicht an zahlreichen Versuchen mangeln lassen, diese Ebene nrbar und fruchtbar zu machen. ' In dem Ried (Schilfboden), das heißt in dem feuchten, zum Teil moosigen Landstriche zwischen der Jll und dem Rheine, hat man durchgehend einen grobkiesigen Boden, den manchmal eine Schicht von schwerem, sprödem Letten, oft nnr eine dünne Krnste von Dammerde deckt. Da wo der Kies hoch an die Oberfläche hervorragt, ist der Boden nicht frucht- bar, und die Vegetation leidet daselbst in trockenen Jahren. § 8. Die Gebirge. Die Gebirge des Landes sind die Vogesen und die Ausläufer des Jura. Der Jura (Leberberg) nimmt seinen Anfang mit dem Mont du Chat in Savoyen, streicht erst nördlich, dann nordöstlich, zuletzt östlich. Er bildet die Grenze zwischen der Schweiz und Frankreich. Im Aargau wird die Hauptmasse durch die Aar- durchbrochen, schiebt aber ans dem rechten Aarufer noch den Kästenberg und die Lägern als Ausläufer in das Hügelland. Die Ansdehnung des Schweizer

4. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 23

1895 - Straßburg : Heitz
23 Beim Eingang des Weilerthales, auf dem Berge, welcher über Scherweiler hervorragt, erblickt man die Trümmer der beiden Schlösser Ramstein und Orten- berg. Auf den Hügeln umher ist reicher Weinwuchs. 10. Das Andlauer Thal, von der A n d l a n bewässert. Eine Straße führt durch dasselbe in den Hochwald, eine von Fremden viel besuchte Sommer- frische. Die Stadt Straßburg besitzt hier einen prächtigen Wald von 870 Hektar. Die A n d l a u , die ihre Quelle am Hochfeld hat, fließt bei Audlau und Zellweiler vorbei und wirst sich unterhalb vou Fegersheim in die Jll. Unterwegs .nimmt sie die Kirn eck aus, welche a ls dem Barrer Thal kommt. 11. Das Barrer Thal, aus der Westseite vou Barr, wird.von dem soeben erwähnten Bache Kirneck, dessen Quelle am Forsthans Welschbruch ist, durch- schnitten. Zwischen dein Barrer und dem Andlauer Thal erheben sich die zerfallenen Bergschlösser Hoh-Andlau und Spesburg; auf der nördliche» Seite des Barrer Thales ragt die Ruine des Landsberger Schlosses empor. In der Nähe liegt das Dorf Heiligenstein mit seinen berühmten Weinbergen. 12. Das Klingenthal, hinter Oberehnheim. Die E h n, die am Forsthaus Sutt unweit des Hochfeldes entspringt, durchschneidet das Klingenthal, ■ bewässert Oberehnheim, Niederehnheim und ergießt sich unterhalb Geispolsheim in die Jll. Bon Nieder-

5. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 32

1895 - Straßburg : Heitz
32 1. Das Heidenbad, bei Wildenstein im St. Ama- rinthal, im Ober-Elsaß. 2. Der Lauchensprnng, im Hintergründe des Lanchthales. 3. Der Serva-Wasserfall bei Natzweiler (Rothau). 4. Der N i d e ck e r Wasserfall, irt einer Verzwei- gung des Breuschthales, eine Stunde hinter Oberhaslach. Der Wasserfall bei Hohwald, der Urmatter Wasser- fall^.bei Urmatt im Brenfchthal sowie die Cascade de la Crache am Donon sind von geringer Bedeutung § 11- Die Wildungen. Fast durchgängig sind die Vogesen mit schönen Waldungen bedeckt. Der Hochwald besteht im Ober- Elsaß meist aus Tannen und aus Buchen, während letztere im Unter-Elsaß vorwiegen. Anßerdem findet sich noch ständiger Niederwald, bestehend aus Edel- kastanien, deren Holz mit Vorliebe zu Rebvfähleu benutzt.wird, und Eichen, deren Rinde den zahl- reichen Gerbereien der Gebirgsstüdte dient. -Auch iu der Rheinebene sowie in Lothringen finden sich zahl- reich zusammenhängende Waldungen, von denen als die hervorragendsten genannt sein mögen: Die Hardt und der Kastelwald, im Ober- Elsaß, vou Kembs bis Neubreisach. Der Nonnen- brnch- und Ochsenfeld-Wald, zwischen Senn- heim, Wittolsheim, Lutterbach und Pulversheim, 6000 Hektar. Der Thurwald, zwischen Bollweiler, Rufach, Herlisheim, H.-Kreuz und Meienheim. Der

6. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 88

1895 - Straßburg : Heitz
88 Oberbetschdors (1100 Einw.), hat zahlreiche Steingutfabriken. Hatten (1650 Einw.), an der nordwestlichen Grenze des Hagenauer Forstes, ist ein gewerbreicher Flecken, der eine Färberei, Ziegelbrenuereien und Mühlen enthält. Surburg (1220 Einw.), mit alter Kirche. 5. Wörth (1000 Einw.), wird von der Sauer 'durchflössen. Man findet daselbst eine Baumwoll- spinnerei, Bierbrauereien, Gerbereien und Mühlen. Die Lage von Wörth ist sehr angenehm, in einein weiten Thale, in welchem Aecker, Wiesen, Wein- gelände und Waldungen abwechselnd prangen. End- station der Eisenbahnlinie Walbnrg-Wörth. An der östlichen Grenze des Kantons liegt das Petroleumbergwerk Pechelbron n, welches zu der Gemeinde Lampertsloch (470 Einw.) gehört und reiche Eropech- und Erdölquellen enthält. B i b l i s h e i in (220 Einw.), hat Erdölquellen und eine Baumwollspinnerei. Frösch weiler (480 Einw.), mit der schönen neuerbauten Friedenskirche. Viii. Der Kreis Zaber n. 86,000 Einwohner, 1004 □ km. 1. grtbcrn* oder Elsaß-Zabern (7300 Einw.), an der Straße und den Eisenbahnlinien Straßburg- Dentsch-Avrieourt (Paris), Zabern-Schlettstadt und Zabern-Hagenau und dem Rhein-Marne-Kaual, war schon znr Römerzeit eine feste Stadt. Vom 16. Jahr-

7. Deutsche Geschichte - S. 1

1881 - Straßburg : Schultz
Erste Periode. von dem ersten Austreten der Deutschen bis jnr Stiftung des Kaiserreichs deutscher Nation. (113 v. Chr. 800 [814] n. Chr. A. Die Urzeit. (Iib v. Chr. 375 n. Chr.) 1. Land und Volk. a. Grenzen und Wohnsitze. In den Zeiten, in welchen unser deutsches Volk zuerst in das Licht der Geschichte tritt, d. h. etwa um Christi Geburt, bewohnte es das Land, welches im Norden durch die Ost-und Nordsee, im Westen durch den Rhein, im Sden durch ein nrdlich von der Donau vom Oberrhein bis zu den Karpaten fort-laufendes Waldgebirge (silva Hercynia) begrenzt wird. Die Ost-grenze lt sich nicht mit Bestimmtheit augeben, doch scheinen rein deutsche Stmme die Gegenden bis zur Weichsel iune gehabt zu haben, während auch jenseits dieses Flusses Deutsche mit Slaven vermischt wohnten. Das Nachbarvolk im Westen und Sden waren die Kelten, in die sich aber bereits einzelne deutsche Völker hineingedrngt hatten. Die Deutschen sahen sich als Eingeborne an, und keine geschichtliche Thatsache ver-breitet Licht darber, wie sie in diese Gegenden gekommen. Nur an der Hand der Sprachforschung hat man gefunden, da im fernen Asien, vielleicht am obern Indus oder Kaukasus, ein groes Volk bestanden hat, von welchem die Inder und Perser nach dem Sden und Sdosten, die griechisch-italische Nation in das sdliche, die Kelten, Germanen und Slaven endlich in das mittlere und nrdliche Europa eingewandert sind. Daher sind alle diese genannten Völker unter einander verwandt und führen den gemeinschaftlichen Namen der Jndogermanen (Jndoeuroper) oder Arier. Das Land, dessen Grenzen eben angegeben sind, war nach rmi-schen Berichten und Begriffen kalt und rauh, nebelig und regnerisch, mit kurzem Frhjahr und Sommer. Groe Urwlder bedeckten in selten unterbrochenem Zuge den grten Teil des Bodens; dazwischen lagen saftige Wiesen und hier und da fruchtbares Ackerland; die Flsse durchstrmten wasserreich und noch nicht eingedmmt das Land; weite Strecken waren mit Sumpf und Moor bedeckt. Einzeln lagen die Wohnungen, selten zu Drfern vereint und auch dann nicht Deutsche Geschichte. 1

8. Heimatskunde von Elsaß-Lothringen für Schule und Haus - S. 24

1910 - Straßburg : Bull
24 § 7. Der Jura und der Sundgau, - § 8. Die Rheinebene, Südlich von der Südkette fließt, teilweise die Reichsgrenze bildend, der Lützelbach. Der ganze Jnra ist grün, grün der Wald, grün die Matten, ein weniger großartiges, als liebliches Bild. Die reichlichen Niederschläge sinken in die Klüfte des Kalkes ein, so daß die Pflanzendecke an Feuchtigkeit keinen Mangel hat, wenn auch besonders die Larg wenig fließendes Wasser auszuweisen hat. 2. Das Hügelland des Sundgaues reicht bis in die Nähe von Mül- hausen, es ist nach Norden zu geueigt, wenig hoch und bildet trotzdem im Westen, in der Burgundischen Pforte oder der Senke von Belsort die Wasserscheide zwi- schen Rhein und Rhone. Die Eisenbahn Mülhansen-Belfort sowie der Rhein- Rhonekanal überschreiten sie. Der mitteltertiäre Untergrund des Sundgaues enthält zwischen Mülhausen, Altkirch, Sierenz und dem Rhein meist hellgraue, dichte Süßwasserkalke, die besonders schön in Brunnstatt bei Mülhausen zutage treten und in zahlreichen Steinbrüchen abgebaut werden. Im Rebberg bei Mülhausen sind die Bänke über 60 m mächtig. Überlagert wird dieser Kalk im südlichen Teile des Sundgaues bis Altkirch hin durch altdiluviale (S. 15] grobe Gerölle alpinen Ursprungs, wie man sie auch in der Nordschweiz kennt. Diese ältesten Rheinschotter lassen sich über die Bur- gundische Pforte hin bis ins Tal des Donbs nachweisen. In altdiluvialer Zeit floß also der Rhein über die Belforter Senke nach Westen ins Tal des Doubs. Die jetzige Rheinebene lag eben damals noch sehr hoch. Die Rheinschotter im Süden und der Kalk nördlich von Altkirch werden wei- ter von Lehm und Löß überlagert. Löß ist eine graugelbe, tonige, lockere, zerreibliche Masse, aus feinen Qnarzfplitterchen, Kalkstaub und sehr kleinen Glim- merblättchen bestehend. Der Löß nimmt Wasser auf, hält es aber uur einige Zeit fest, feine Entstehungsweise ist noch nicht genügend festgestellt. Lehm unterscheidet sich vom Löß durch den Mangel an Kalk, er braust also mit Säuren nicht auf. § 8. Z)ie Mheinevene. Das vom Rhein dnrchfloffene Tiefland von Basel bis Bingen nennt man das oberrheinische. In unser Bereich fällt nur der Teil, welcher zwischen der Süd- grenze des Landes und der Lauter im Norden gelegen ist und bis an den Rhein heranreicht, er hat eine Länge von 166 km. Die eigentliche Tiefebene beginnt im Süden erst am Fuße der Sundgauer Hügel, von dort ab nimmt sie an Breite zu, in der Gegend von Straßburg erreicht sie den Betrag von 19 km. Die Rhein- ebene senkt sich von Norden nach Süden, am Rhein selbst etwa um 124 m. Wir sahen, daß die oberrheinische Tiefebene dadurch entstanden ist, daß zwi- schen zwei stehengebliebenen Rändern, bei uns Vogesen und Schwarzwald, das Mittelstück nach und nach einsank und dabei in einzelne Schollen zerbrach. Diese wieder gegen sich vertikal, treppenartig verschobenen Schollen bilden die Vorhügel, sie bilden auch den Untergrund der Rheinebene. Während aber die Randgebirge hauptsächlich durch Erosion ihre äußere Gestalt erhielten, waren bei der Rhein- ebene noch die mannigfachen Niederschläge von Bedeutung, die sich in den ent- standenen Niederungen bildeten.

9. Heimatskunde von Elsaß-Lothringen für Schule und Haus - S. 26

1910 - Straßburg : Bull
26 § 8. Die Rheinebene. — § 9. Die Lothringische Hochebene. burger Linien ab ss. 53). Sie finden sich ferner längs der nördlichen Nebenflüsse des Rheines von den Vogesen ab bis zur Mündung. In die Zeiten der Ablagerung der Rhein- und Vogesengerölle und der dilu- vialen Gletscher fiel die Lößbildung (©. 24), denn Löß findet sich wechsellagernd mit Gerölle. Man unterscheidet den älteren Löß vom jüngeren, zwischen deren Ablagerungen eine recht große Zwischenzeit verflossen sein muß. Die oberen Lagen beider sind oft verwittert, d. h. durch das Wasser entkalkt, in Lehm ver- wandelt, der durch Beimengung mit Humus gebräunt ist. Man trifft den aus- gelaugten Kalk in tieferen Lagen wieder in Gestalt von eigentümlichen Kalksteinen, Lößpuppeu, Kuppsteine genannt. Besonders die untersten Schichten des jüngeren Löß beherbergen eine Fauna von ausgesprochen nordischem oder alpinem Charakter. Nordisch ist hente n. a. das Rentier, das wahrscheinlich noch zu Cäsars Zeiten in der Rheinebene zu finden war, alpin ist das Murmeltier. Daneben finden wir Knochen vom be- mähnten Elefanten oder Mammut, vom wollhaarigen Nashorn, die jefct beide ausgestorben sind, vom Urstier und besonders vom Wildpferd. Auch die Anwesenheit des Diluvialmenfchen ist im Löß angedeutet. In den Lößgruben zu Achenheim bei Straßburg, die mit Ziegeleien in Verbindung stehen, fanden sich Knochen obengenannter Tiere, die man jetzt im geologischen Museum zu Straßburg besichtigen kann. Im untersten jüngeren Löß fand man aber auch „scharskantige, zu Schneide- und Schabwerkzeugen behauene größere Steine, zahlreiche, auf gleiche Weise gespalteue Röhrenknochen vom Pferd und Rind, Brandspureu und Holzkohlenstücke". Es sind dies also Spuren des Men- schen, der metallene Werkzeuge uoch nicht kannte, also des Menschen der „Stein- zeit". Ähnliche Spuren kamen auch sonst noch im Löß zutage, bei Egisheim sogar ein menschlicher Schädelrest. Der Löß ist im Rheintal ungemein verbreitet, er bedeckt die Hügel des Suudgaues, die Sande und Kiese des Diluviums, die Vorhügel und steigt bis hoch ins Gebirge hinauf, die durch Vogeseudiluvium gebildeten Terrassen be- deckend. Verläßt man Straßburg durch das Weißturmtor, so muß man sofort gegen 5 m steigen, man kommt auf die erste, die „Schiltigheimer Lößterrasse". Dieselbe dehnt sich fast eben bis zu deu Hausbergen aus, woselbst man nach einem nochmaligen Anstieg diezweite, die „Muudolsheimer Lößterrasse" betritt, die bis au die Vorhügel reicht. Dieser Lößdecke verdankt das Elsaß die Fruchtbarkeit seines Bodens. Kurz erwähnen wollen wir noch die Alluvioueu, die unter unseren Augen vor sich gehen. Das fließende Wasser hinterläßt nach jeder Überschwemmung Kies, Sand, Lehm und seinen Schlick. In Altwässern bildet sich Moorboden, wenn der Abfluß des Wassers ungenügend ist. Besteht die Unterlage aus undurchlässigem Ton, so bilden sich Riede, wie das Zornried und Andlauried (S. 30). Torf end- lich kommt sowohl hoch oben, z. B. ans dem Hochfeld, als auch tiefer unten vor, er wird bei Salm in der Nähe von Schirmeck gegraben. § 9. Die Lothringische Kochcbene. 1. Die Lothringische Hochebene ist das von der Abdachung der Nord- vogesen erfüllte Hügelland; dasselbe flacht sich gleichmäßig saust uach Norden ab.

10. Heimatskunde von Elsaß-Lothringen für Schule und Haus - S. 42

1910 - Straßburg : Bull
42 § 13. Bewohner. § 13. Wewohner. Wohnplätze und Volksdichtigkeit. Elsaß-Lothringen enthält 1705 Ge- meinden. Unter diesen sind 12, welche 10000 Einwohner und darüber haben, nämlich Straßburg, Mülhausen, Metz, Colmar, Hagenau, Saargemünd, Geb- Weiler, Markirch, Schiltigheim, Moutiguy bei Metz, Diedeuhofeu, Hayiugen. Elsaß-Lothringen zählt 1814600 Einwohner, darunter etwa 81100 Per- sonen aktiven Militärstandes. Es kommen also durchschnittlich 125 Bewohner auf 1 qkm, aber während in dem industriereichen Kreise Mülhausen 285 Ein- wohner auf 1 qkm wohnen, finden wir in dem Kreise Chäteau-Salius nur 45 Ein- wohner auf demselben Räume. Die oberelsässischen Kreise sind überhaupt am stärk- steu bevölkert, die lothringischen am schwächsten. Sprache. Von der gesamten Bevölkerung Elsaß-Lothringens haben bei der Volkszählung im Jahre 1905 als Muttersprache angegeben deutsch: 1575100 Personen oder 86,8 % französisch: 200220 „ „ 11 % deutsch und französisch: 5 360 „ „ 0,32 ^ italienisch: 29 600 „ „ 1,63^ Rechnet man die Militärpersonen ab, so werden die gegebenen Zahlen nur sehr wenig geändert. Die französische Muttersprache ist vor allem iu dem Streifen an der West- grenze des Landes verbreitet, allerdings dringt sie iu Lothringen anch gegen das Innere des Bezirkes mit einem oft erheblichen Anteil der Bevölkerung vor. Die italienische Muttersprache, die hauptsächlich in Lothringen, viel weniger im Elsaß vertreten ist, ist auf die bedeutende Einwanderung von Italienern in unser Land zurückzuführen; zahlreiche italienische Familien haben sich bei uns dauernd niedergelassen, 4 italienische Geistliche widmen sich in Lothringen aus- schließlich der Seelsorge uuter ihren Landsleuten. — Die wiederholten Einfälle der germanischen Alemannen seit der Mitte des dritten, besonders seit Anfang des 5. Jahrhunderts, haben dem Elsaß nörd- lich bis hin zum Hagenauer Walde eine alemannische Bevölkerung gebracht. Wir finden in diesem Gebiete lauter deutsche Ortsnamen, besonders auf — heim aus- gehend. Die ursprüngliche, keltische Bevölkerung wurde vertrieben und flüchtete an den Rand und in die Täler der Vogesen. Diese Kelten waren in Gallien wie im Elsaß, besonders in den Städten romanisiert, die häufigen Ortsnamen auf — weiler (lat. villare) am Rande des Gebirges bis zum Hagenauer Walde und in den Tälern weisen ans Keltoromanen. Kelten sind es, deren Überreste so häufig iu den Grabhügeln längs der alten Keltenwege gefunden werden, in der fran- zösischen Auvergue haben sich die Kelten am reinsten erhalten. Die häufigen Orts- namen auf —ingen im Süden des Landes deuten übrigens anf eine alemannische Besiedeluug vou der Schweiz her. Anders ging die Germanisierung Lothringens und des nördlichen Elsaß vor sich. Als die germanischen Franken im 5. Jahrhundert hier eindrangen, fanden sie das Trierer Gebiet und den nordöstlichen Teil des Metzer Landes von den Hunnen verheert vor und besiedelten es. Dort finden sich sehr häufig die Ortsnamen auf ■—ingen. In den anderen Gebieten verliehen die fränkifchen
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